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Sankha Sutta: Der Muschelhorntrompeter

Sankha Sutta

Summary: Der Buddha stellt einen wichtigen Punkt über Kamma klar: auch wenn Sie niemals Untaten ungeschehen machen können, sind da Wege, um die unausweichlichen Wirkungen zu verringern.

SN 42.8 PTS: S iv 317 CDB ii 1340

Sankha Sutta: Der Muschelhorntrompeter

übersetzt aus dem Pali vom

Ehrwürdigen Thanissaro Bhikkhu

Übersetzung ins Deutsche von:

Samana Johann

Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden

Anmerkung des Übersetzers: Auch wenn die Jains, so wie Anhänger des Buddhas, eine Doktrin der Moralkonsequenz von Handlungen lehren, so unterscheiden sich die Lehren der zwei Traditionen in vielen wichtigen Details. Diese Lehrrede zweigt zwei der vorrangigsten Punkte auf, worin die Lehren der Nachfolger Buddhas anderartig sind: in der umfangreichen Schlüssigkeit des kammischen Ablaufes, und dessen Bestückung des Verständnisses in der Psychologie der Lehre. Der Buddha zeigt auf, daß eine vereinfachte, fatalistische Ansicht über den kammischen Ablauf, logisch unschlüßig ist, und auch zu unguten Ergebnissen, für eine Person mit einer Vorgeschichte an schlechtem Kamma, die an solches glaubt, führt. Die tatsächliche umfangreiche Schlüssigkeit gibt jedoch einen Weg dorthin frei, wo schlechte Handlungen der Vergangenheit überwunden werden können: durch das Abstehen von Schlechtem von nun an und in der Zukunft, und durch das Entwickeln ausdehnender Geisteszustände des Wohlwollens, Mitgefühls, Anerkennung und Gleichmut. In solch ausgedehnten Geisteszuständen wiegen die unabwendbaren Konsequenzen von vergangenen schlechten Taten sogut wie nicht. Der Buddha zeigt auch auf warum seine Methode des Lehrens besser als die der Jains ist, so sie in der Tat vermag den Geist von niederdrückenden Gefühlen von Schuld und Reue zu befreien und zum Überwinden von vergangenem Kamma führt.

Für eine vollständigere Abhandlung über die umfangreiche Schlüssigkeit des kammische Ablaufs sehen Sie "Kamma und das Enden von Kamma" in Die Flügel für das Erwachen ein.

Zu einer Begebenheit verweilte der Befreite nahe Nalanda im Pavarika Mango-Hain. Da ging der Anführer, Asibandhakaputta, ein Schüler der Niganthas, zum Befreiten, und mit Ankunft, sich vor ihm verneigt habend, setzte er sich (passend) zur Seite. Als er dort saß sprach der Befreite zu ihm: „Anführer, in welcher Weise lehrt Nigantha Nataputta seinen Schülern das Dhamma?“

„Nigantha Nataputta lehrt das Dhamma in diese Weise seinen Schüler, Herr: 'Alle jene, die Leben nehmen, sind für einen Zustand des Elend abgesehen, abgesehen für die Hölle. All jene, die nehmen was nicht gegeben… All jene, die sich in unrechten Geschlechtsverkehr einbringen… All jene, die Unwahrheiten erzählen, sind für einen Zustand des Elend abgesehen, abgesehen für die Hölle. Was immer einer oft tut, durch das ist er [zu einem Zustand der Wiedergeburt] geneigt.' Dies ist wie Nigantha Nataputta das Dhamma seinen Schülern lehrt.“

„Wenn dies war ist, daß 'Was immer einer oft tut, durch das ist er [zu einem Zustand der Wiedergeburt] geneigt', so ist niemand, im Einklang mit Nigantha Nataputtas Worten, für einen Zustand des Elend oder für die Hölle abgesehen. Was denkt Ihr, Anführer: Wenn da ein Mann einer ist, der Leben nimmt, dann die Zeit, verbringend mit Tun und Nichttun, bedenkend, gleich ob bei Tag oder Nacht, welche Zeit ist mehr: die Zeit, die er damit verbringt Leben zu nehmen, oder die Zeit die er damit verbringt kein Leben zu nehmen?“

„Wenn da ein Mann einer ist, der Leben nimmt, Herr, dann die Zeit, verbringend mit Tun und Nichttun, bedenkend, gleich ob bei Tag oder Nacht, dann ist die Zeit, die er damit verbringt Leben zu nehmen wenig, und die Zeit die er verbringt, kein Leben zu nehmen, sicherlich mehr. Wenn dies wahr ist: 'Was immer einer oft tut, durch das ist er [zu einem Zustand der Wiedergeburt] geneigt', so ist niemand, im Einklang mit Nigantha Nataputtas Worten, für einen Zustand des Elend oder für die Hölle abgesehen.“

„Was denkt Ihr, Anführer: Wenn da ein Mann einer ist, der Nichtgegebenes nimmt… der sich in unrechten Geschlechtsverkehr einbringt… der Unwahrheiten erzählt, dann Zeit, verbringend mit Tun und Nichttun, bedenkend, gleich ob bei Tag oder Nacht, welche Zeit ist mehr: die Zeit, die er damit verbringt Unwahrheiten zu sprechen, oder die Zeit, die er damit verbringt keine Unwahrheiten zu sprechen?“

„Wenn da ein Mann einer ist, der Unwahrheiten spricht, Herr, dann die Zeit, verbringend mit Tun und Nichttun, bedenkend, gleich ob bei Tag oder Nacht, dann ist die Zeit, die er damit verbringt Unwahrheiten zu sprechen, wenig, und die Zeit, die er damit verbringt keine Unwahrheiten zu sprechen sicherlich mehr. Wenn dies wahr ist: 'Was immer einer oft tut, durch das ist er [zu einem Zustand der Wiedergeburt] geneigt', so ist niemand, im Einklang mit Nigantha Nataputtas Worten, für einen Zustand des Elend oder für die Hölle abgesehen.“

„Da ist der Fall, Anführer, daß ein gewisser Lehrer diese Lehrauffassung, diese Ansicht hält: 'Alle jene, die Leben nehmen, sind für elende Zustände, für die Hölle abgesehen. All jene, die Nichtgegebenes nehmen… All jede, die sich in unrechten Geschlechtsverkehr einbringen… All jene, die Unwahrheiten erzählen, sind für elende Zustände, für die Hölle abgesehen.' Ein Schüler hat Vertrauen in diesen Lehrer, und der Gedanke kommt ihm auf: 'Unser Lehrer hält diese Lehrauffassung, diese Ansicht: „Alle jene, die Leben nehmen, sind für elende Zustände, für die Hölle abgesehen.“ Da sind Lebewesen, die ich getötet habe. So bin auch ich für einen Zustand des Elends, der Hölle, abgesehen' Er halt an dieser Ansicht. Wenn er diese Lehrauffassung nicht ablegt, diesen Geisteszustand nicht ablegt, diese Ansicht nicht verwirft, dann, als würde er hinuntergezogen werden, würde er demnach so in die Hölle platziert werden.

“[Der Gedanke kommt ihm auf:] 'Unser Lehrer hält diese Lehrauffassung, diese Ansicht: „Alle jene, die Nichtgegebenes nehmen… All jede, die sich in unrechten Geschlechtsverkehr einbringen… All jene, die Unwahrheiten erzählen, sind für elende Zustände, für die Hölle abgesehen.“ Da sind Unwahrheiten, die ich erzählt habe. So bin auch ich für einen Zustand des Elends, der Hölle, abgesehen' Er halt an dieser Ansicht. Wenn er diese Lehrauffassung nicht ablegt, diesen Geisteszustand nicht ablegt, diese Ansicht nicht verwirft, dann, als würde er hinuntergezogen werden, würde er demnach so in die Hölle platziert werden.

„Da ist der Fall, Anführer, daß ein Tathagata in der Welt erscheint, würdig und rechtens selbst-erwacht, vollkommen in klarem Wissen und Verhalten, gutgegangen, ein Kenner des Kosmos, unübertrefflicher Abrichter jener die zu zähmen sind, Lehrer der Menschen und himmlischen Wesen, erwacht, gesegnet. Er kritisiert und zensiert, auf verschiedenste Weise, das Nehmen von Leben, und sagt: 'Stehe von Nehmen von Leben ab.' Er kritisiert und zensiert Nehmen von Nichtgegebenen, und sagt: 'Stehe vom Nehmen von Nichtgegebenem ab.' Er kritisiert und zensiert das Einbringen in unrechten Geschlechtsverkehr, und sagt: 'Stehe vom Einbringen in unrechten Geschlechtsverkehr ab.' Er kritisiert und zensiert das Erzählen von Unwahrheit, und sagt: 'Stehe vom Erzählen von Unwahrheit ab.'

„Ein Schüler hat Vertrauen in diesen Lehrer und wiederbesinnt: 'Der Befreite kritisiert und zensiert auf verschiedenste Weise das Nehmen von Leben, und sagt: „Stehe von Nehmen von Leben ab“. Da sind Lebewesen, die ich getötet habe, zu einem größeren oder geringeren Ausmaß. Dieses war nicht recht. Dieses war nicht gut. Doch wenn ich reuevoll aus diesem Grund werde, wird diese, meine schlechte Handlung, nicht ungemacht werden.' So, auf diese Weise wiederbesinnend, legt er genau dann das Nehmen von Leben ab, und hält in Zukunft davon ab, Leben zu nehmen. Dieses ist wie da das Ablegen von dieser schlechten Handlung einherkommt. Dieses ist wie da das Überwinden von dieser schlechten Handlung einherkommt.

„[Er wiederbesinnt:] 'Der Befreite kritisiert und zensiert auf verschiedenste Weise das Nehmen von Nichtgegebenen… Einbringen in unrechten Geschlechtsvervehr… das Erzählen von Unwahrheiten.“ Da sind Unwahrheiten, die ich erzählt habe, zu einem größeren oder geringeren Ausmaß. Dieses war nicht recht. Dieses war nicht gut. Doch wenn ich reuevoll aus diesem Grund werde, wird diese, meine schlechte Handlung, nicht ungemacht werden.' So, auf diese Weise wiederbesinnend, legt er genau dann das Erzählen von Unwahrheiten ab, und hält in Zukunft davon ab Unwahrheiten zu erzählen. Dieses ist wie da das Ablegen von dieser schlechten Handlung einherkommt. Dieses ist wie da das Überwinden von dieser schlechten Handlung einherkommt.

„Das Nehmen von Leben abgelegt habend, steht er vom Nehmen von Leben ab. Das Nehmen von Nichtgegebenen ablegend habend, steht er vom Nehmen von Nichtgegebenem ab. (Das Einbringen in) unrechten Geschlechtsverkehr ablegend habend, steht er von unrechtem Geschlechtsverkehr ab. Das Unwahrheiten erzählen abgelegt habend, steht er vom Erzählen von Unwahrheiten ab. Zertrennende Sprache abgelegt habend, steht er von zertrennender Sprache ab. Raue Sprache abgelegt habend, steht er von rauer Sprache ab. Unnützes Geschwätz abgelegt habend, steht er von unnützem Geschwätz ab. Begehrlichkeit ablegt habend, wird er unbegehrlich. Übelwollen und Zorn abgelegt habend, wird er eins mit einem Geist von Nichtübelwollen. Falsche Ansichten abgelegt habend, wird er zu einem der rechte Ansichten hat.

Dieser Schüler der Noblen, Anführer, auf diese Weise leer an Begehrlichkeit, leer an Übelwollen, unverwirrt, wachsam, achtsam, bleibt daran die erste Richtung [den Osten] mit einem Wesen durchdrängt von Wohlwollen zu durchdringen, in gleicher Weise die zweite, in gleicher Weise die dritte, in gleicher Weise die vierte. So auch darüber, darunter und rundherum, überall, in dessen Gesamtheit, hält er daran den allumfassenden Kosmos mit einem Wesen des Wohlwollens, üppig, ausweitend, unermesslich, ohne Feindseeligkeit, ohne Übelwollen, zu durchdringen. Gerade so wie ein kräftiger Muschelhorntrompeter die vier Richtungen ohne Schwierigkeiten benachrichtigen kann, auf selbe Weise, wenn die Wesensbefreiung durch Wohlwollen so entfaltet ist, so umgesetzt, verbleibt jegliche Handlung, getan in eingeschränktem Ausmaß, nicht länger dort, verbringt dort nicht länger.

Dieser Schüler der Noblen, Anführer, auf diese Weise leer an Begehrlichkeit, leer an Übelwollen, unverwirrt, wachsam, achtsam, bleibt daran die erste Richtung [den Osten] mit einem Wesen durchdrängt von Mitgefühl…

…mit einem Wesen durchdrängt von Anerkennung…

…mit einem Wesen durchdrängt von Gleichmut zu durchdringen, in gleicher Weise die zweite, in gleicher Weise die dritte, in gleicher Weise die vierte. So auch darüber, darunter und rundherum, überall, in dessen Gesamtheit, hält er daran den allumfassenden Kosmos mit einem Wesen des Gleichmuts, üppig, ausweitend, unermesslich, ohne Feindseeligkeit, ohne Übelwollen, zu durchdringen. Gerade so wie ein kräftiger Muschelhorntrompeter die vier Richtungen ohne Schwierigkeiten benachrichtigen kann, auf selbe Weise, wenn die Wesensbefreiung durch Gleichmut so entfaltet ist, so umgesetzt, verbleibt jegliche Handlung, getan in eingeschränktem Ausmaß, nicht länger dort, verweilt dort nicht länger.“

Als diese gesagt war, sprach der Anführer Asibandhakaputta, der Schüler der Niganthas zum Befreiten: “Großartig, Herr! Großartig! Gerade so als hätte er etwas aufrecht gestellt, was umgedreht war, freigelegt, was verdeckt, den Weg für jemanden der verloren war aufgezeigt, oder eine Lampe in die Dunkelheit getragen hätte, sodaß jene mit Augen Formen sehen könnten. In selber Weise hat der Befreite, Mittels vieler Zeilen der Begründung, das Dhamma klar gemacht. Ich warte den Befreiten als Zuflucht auf, das Dhamma und die Gemeinschaft der Bhikkhus. Möge der Befreite sich meiner als einen Laienanhänger, der Zuflucht, von diesem Tag an, für ein Leben, genommen hat, erinnern.“


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Anumodana puñña kusala!

de/tipitaka/sut/sn/sn42/sn42.008.than.txt · Zuletzt geändert: 2019/10/30 13:24 von Johann